VERHALTENSSTÖRUNGEN BEI HUNDEN
Neurobiologische Grundlagen von Stereotypien und Störungen der Impulskontrolle
Dozent: Robert Mehl
Robert Mehl ist
Diplom-Psychologe und Kriminologe (M.A.) Er absolvierte therapeutische Zusatzausbildungen als "Systemischer Berater und Familientherapeut" (DGSF) und für den "Professionellen Einsatz von Hunden
in der Therapie" (dogument). Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg mit dem Forschungsschwerpunkt "Neurobiologische Grundlagen von Aggression" und ist Autor von
neurowissenschaftlichen Fachartikeln. Er arbeitete als Systemischer Therapeut mit seiner von "dogument" zertifizierten Therapiehündin in einer Jugendanstalt und ist derzeit als Psychologe in
einer Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie tätig. Er ist Dozent bei "D.O.G. People" und "dogument".
Programm: Theorie-Seminar
Hunde haben ein Gehirn, das im Aufbau und in den wesentlichen Funktionen dem eines Menschen ähnelt. Genau wie beim Menschen kann die Funktion dieses Organs durch unterschiedliche Ursachen beeinträchtigt werden. Dann kann es zu Verhaltensstörungen kommen, die dem Hundehalter Probleme bereiten und auch Hundetrainer oft ratlos machen. Auf der Grundlage der im Seminar vermittelten Kenntnisse über die neurobiologischen Ursachen von Verhaltensstörungen können Hundetrainer und Hundehalter eine neue Perspektive auf die psychischen Auffälligkeiten ihres Hundes gewinnen und Ideen für Therapieansätze entwickeln.
Auf leicht verständliche Art nähern wir uns zunächst der grundlegenden Funktionsweise des Gehirns und finden uns anhand auffälliger Landmarken in diesem komplexen Organ anatomisch zurecht.
In Anlehnung an die Klassifikation psychischer Störungen beim Menschen (ICD-10) sprechen wir über die Definition psychischer Störungen und Verhaltensstörungen bei Hunden. Dabei verlassen wir die bekannten Gefilde biologischer Definitionen von Verhaltensstörungen und gehen neue Wege in Anlehnung an die Humanpsychologie.
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Störungen, bei denen stereotypes Verhalten sowie Störungen der Impulskontrolle eine Rolle spielen. Unter anderem sprechen wir über die Zwangsstörung, selbstverletzendes Verhalten, ADHS und verhaltensbezogene Suchterkrankungen und richten mithilfe der Kriterien aus der Humanpsychologie einen kritischen Blick auf häufige Verhaltens-auffälligkeiten bei Hunden.
Anhand dieser Beispiele werfen wir einen tiefen Blick in die Seele des Hundes und verstehen das komplexe Zusammenspiel von Neuroanatomie, Hirnfunktionen, Hirnstoffwechsel und Verhalten. Der Einfluss von Genetik, Umwelt und Lernen wird verständlich, so dass wir Ideen für Therapieansätze entwickeln und vorhandene Trainings- und Therapieansätze kritisch beurteilen können.
Zielgruppe: ANERKANNT / TÄK NS und S-H / 6 Fortbildungsstunden
Hauptzielgruppe sind Trainer und Verhaltensberater. Willkommen sind aber auch andere Berufsgruppen und interessierte Hundehalter, die sich
für die neurobiologischen Ursachen und Zusammenhänge
bei der Entstehung von psychischen Störungen bei Hunden interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden.
Konkrete Fälle der Teilnehmer werden nicht besprochen. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung bei einem
in der Behandlung von psychischen Störungen bei Hunden erfolgreichem Fachtierarzt bzw. Hundetrainer oder Ausbildungsinstitut.
Die Veranstaltung ist von den Tierärztekammern NS und S-H als Fortbildungsveranstaltung für HundetrainerInnen mit 6 Stunden
anerkannt.
Allgemeine Hinweise: TN-zahl begrenzt ! TN möglichst ohne Hund !
Die TN-zahl ist auf 25-30 Personen begrenzt. Hunde, die rein begleitend mit dabei sein
sollen, sind im Anmeldeformular unbedingt mit anzugeben. Die Veranstalterin behält sich vor, das Mitbringen von Hunden den Gegebenheiten entsprechend zu limitieren. Die Hunde können, sofern sie
den Seminarablauf nicht stören, in den Seminarraum mitgebracht werden. Kleine Spaziergehmöglichkeiten in den Pausen sind in der direkten Umgebung vorhanden.
Veranstaltungsort: Bielefeld
Hof Steffen, Dingerdisser Str. 13, 33699 Bielefeld. Gut erreichbar von der A2. Parkplätze sind auf dem Hofgelände und in unmittelbarer Nähe des Seminarraumes in ausreichender Zahl vorhanden.
Termin: 18. Juni 2017
Sonntag
Uhrzeit: 10:00 Uhr – ca. 18:00 Uhr
Jeweils inkl. kleiner Pausen und einer Mittagspause von ca. 1 Std.
Teilnahmegebühr:
125,- EUR
Verpflegung: Selbstverpflegung / Bringdienst
Selbstversorgung und auf Wunsch Pizza-Bringdienst. Erfrischungs-getränke, Kaffee, Tee, Gebäck und Kuchen stehen gegen einen kleinen Obolus zur Verfügung.